Cyanotypien

Ich wollte schon lange mit alternativen Prozessen experimentieren; nun habe ich mir also einen UV-Printer zusammengebastelt und daraufhin mit der einfachsten und billigsten Technik begonnen. Bei der Cyanotypie wird das Papier (säurefreies Aquarellpapier) mit einer auf UV-Licht empfindlichen Lösung beschichtet, trocknen gelassen und anschliessend im Kontaktverfahren belichtet, das dauerte bei diesen beiden Beispielen zwischen 15 und 18 Minuten. Anschliessend muss das latente Bild noch während etwa fünf Minuten gewässert werden – fertig! Der blaue Farbton kann bei Bedarf mit Tonen noch etwas verändert werden. Beim Bild mit dem Schiffswrack scheint das Papier nach der Beschichtung etwas zu lange gelagert worden sein, so erkläre ich mir die „Flecken“ auf dem fertigen Bild.

Anleitungen findet man zuhauf im Internet, hier ein Link zu einem Video auf Youtube. Die beste Infoquelle für sämtliche alternvativen Prozesse scheint mir alternativephotography.com zu sein.

Für das Negativ wurden in diesem Fall digital aufgenommene Bilder in Photoshop Lightroom in S/W umgewandelt und anschliessend die Tonwerte invertiert. Das so erhaltene Negativ kann anschliessend auf eine entsprechende Folie ausgedruckt werden.

 

 

Botanischer Garten, Japan Style

Botanischer Garten Bern im Winter. Aufnahmen mit der Zenza Bronica SQ auf 120er-Film Washi. Dabei handelt es sich um mit Emulsion beschichtetes japanisches Kozo-Papier. Der Film hat eine ungefähre Empfindlichkeit von 12 ISO in den Schatten und 25 in den Lichtern und liefert so einerseits ziemlich extreme Kontraste; ein weiteres Merkmal ist die Struktur des Papiers, welche sich ebenfalls im Bild niederschlägt. Der Film wird in der Dunkelkammer bei Rotlicht mit Papierentwickler entwickelt und muss nach dem Trocken unter einem dicken Stapel Bücher gepresst werden, um eingermassen plan zu werden.

Multiples Bern

Ein laufendes Projekt: Bern in Mehrfachbelichtungen – in diesem Fall 4 Belichtungen pro Bild. Werkzeug der Wahl ist die Toyo Super 45 4×5-Grossformatkamera mit einem 6×9-Rollfilm-Rückteil. Hier einige Bilder vom Markt, aus der Gerechtigkeitsgasse und aus der Matte.

Mocăniţa, Viseu de Sus

Endlich, endlich hat es geklappt mit der Wassertalbahn…

 

Nach Jahren des Hingehenwollens wurde letzte Woche endlich der letzten rumänischen Waldeisenbahn ein Besuch abgestattet. Unsere Reisegruppe, welche nun schon seit fast 20 Jahren jährlich per Bahn irgendwohin nach Europa fährt, traf sich in Brasov, dann ging die Reise los in Richtung Nordosten. Übernachtet haben wir direkt auf dem Gelände der Wassertalbahn, dort wurden zwei alte Schlaf- und ein Speisewagen aufgestellt, welche eine stilvolle Unterkunft und ausgezeichnete Verpflegung bieten.

Nach wie vor fahren morgens um sechs Uhr die Arbeiter mit dem Arbeitszug in die tiefen Wälder des Maramures in der Nähe der ukrainischen Grenze. Abends kommen sie mit den Baumstämmen zurück, welche im Werk der Holzfirma verarbeitet werden, die gleichzeitig der Besitzer der Bahn ist.

3’600 Kilometer mass das Schmalspurnetz der staatlichen rumänischen Holzschlag-Behörde zu den besten Zeiten, noch bis 1986 wurden für diese primitiven Werksbahnen neue Dampfloks gebaut. Fast überall wurden  spätestens nach der Wende 1989 die Strassen ausgebaut, die Waldeisenbahnen hatten ausgedient. Nicht so im Wassertal in den Karpaten: Die ungeteerte Strasse führt nur ein Stück weit ins Tal hinein, weiter geht es nach wie vor nur mit der alten Schmalspurbahn.

Nach den Holzzügen (welche von Dieselloks gezogen werden) fahren Touristenzüge, an schönen Tagen bis zu vier mit je zehn Wagen. Viele Cars bringen die Gäste, welche sich gute zwei Stunden in die wildromantische Waldlandschaft schaukeln lassen, am Endpunkt fliessbandmässig vom Grill verpflegt werden und dann wieder zurück fahren. Davon lebt die Bahn inzwischen zu einem grossen Teil, und sie bringt eben auch den Fremdenverkehr in diese wunderschön urtümliche, aber eben auch sehr arme Gegend am Rand der EU.

Weitere Infos: http://www.cffviseu.com/content/de

Die Bilder entstanden um Mitternacht und frühmorgens im Depot von Viseu de Sus mit der Zenza Bronica SQ-A. Nachtaufnahmen auf Fuji Acros Neopan, Rest auf Ilford Delta 100. Entwickung in Rodinal 1:25, Negative eingescannt.

 

Der kleine Horror in Greyerz

Nein, damit sind nicht die Käse-Restaurants gemeint, die im pitoresken Städtchen Gruyères Jagd auf die Portemonnaies der Touristen machen. Eine nette Attraktion ist das HR Giger-Museum, welches das Werk des Schöpfers der Monster aus „Alien“ in einem würdigen Rahmen präsentiert. Der Eingang wird denn auch Gigers Kreaturen bewacht.

 

Hier handelt es sich um Scans der Silbergelatine-Abzüge, die ich neuerdings dank eigener Dunkelkammer anfertigen kann. Aufgenommen wurde mit der Zenza-Bronica 6×6 auf Ilford Delta 400, entwickelt in Rodinal, vergrössert auf Ilford Multigrade-Papier, welches mir der Vorbesitzer überlassen hat. Es dürfte gut und gerne 15 Jahre alt sein, weist aber keinerlei Beeinträchtigungen auf. Hurra!

Bis auf eines (man sieht welches…) wurden übrigens alle Bilder teilentwickelt. Das belichtete Papier wurde nicht in die Schale in den Entwickler gelegt, sondern selektiv mit einem Pinsel mit der Flüssigkeit bearbeitet.

Velva, Ligurien

Velva, oberhalb Sestri Levante an der ligurischen Küste gelegen. Eines dieser Dörfer, aus dem die Jungen wegziehen und die Alten wegsterben.

Fotos: Ilford Delta / Rollei RPX, aufgenommen mit der Zenza Bronica SQ-A, eingescannt und in Lightroom leicht nachbearbeitet.

The Head of the Beast

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Einer der Bohrköpfe der Gripper-Tunnelbohrmaschine, welche den Gotthard-Basistunnel ausgebrochen hat, steht nun vor dem Eingang zum Verkehrshaus in Luzern.

 

 

 

 

 

Durchmesser: 9.58 Meter. HR Giger hätte sich das Teil nicht besser ausdenken können.

Kamera: Zenza-Bronica sq-a, 80mm f2.8 / Film: Ilford Delta 400, Rodinal 1:25 10′ – eingescannt auf Epson Perfection V800 Photo und in Lightroom leicht nachbearbeitet.

Hexham Abbey

Ich war tatsächlich mal wieder länger als eine Stunde in einer Kirche – ohne dass ich gemusst hätte! Die Hexham Abbey, am Hadrians Wall, zwischen Newcastle im Osten und Carlisle im Westen Nordenglands ist ein beeindruckender Bau, mit dem vor über 1300 Jahren begonnen wurde und der in Kriegen zwischen Schottland und England immer wieder teilweise zerstört wurde. Nur der Flügel mit der Treppe ist vom ursprünglichen Bauwerk erhalten geblieben.

Die Bilder wurden mit der Mamiya RZ67 auf Ilford Delta 400 aufgenommen, in Rodinal 1:25 entwickelt und mit einem Epson Perfection V800 eingescannt. Eine leichte Nachbearbeitung erfolgte in Lightroom.